Natürlich bin ich spät dran.
Christstollen sollten vor dem 1. Advent gebacken werden,
denn dann haben sie genug Zeit , ihr ganzes
Aroma zu entfalten.
Allerdings besteht dann auch die Gefahr, das er schon vor Weihnachten aufgegessen ist.
Vor dem 1.Advent gingen die Frauen im Erzgebirge,
mit einem großen Korb voller Backzutaten,
( natürlich nach Geheimrezept ) zum ortsansässigen Bäcker
und ließen die Stollen dann dort backen.
Das Mehl und die Hefe gab der Bäcker dazu.
Es waren immer so viele, die hätte man im eigenen Herd kaum bewältigt.
In einem zünftigen Erzgebirgsweihnachtslied heißt es in einer Strophe :
" Wir ham` a sachzehn Butterstolln, so lang wie de Ofenbank und wenn wir die zam gassen han,
da sei mer alle krank " Alles klar ?
Drei sollten reichen !
Nun ließ ich mich aber gar nicht verrückt machen.
Alles braucht seine Zeit, auch der Entschluss, dieses Jahr wieder einmal
Stollen zu backen.
Meine " Flügel" sind allein zu schwach, deshalb bin ich sehr froh, starke ,
männliche Hilfe zu haben.
Allerdings sagte sogar der Mann,- drei Kilo ordentlich durchzukneten,
ist eine Herausforderung.
Es hat geklappt, die Stollen schmecken lecker !
Auf das 1cm hohe Butter / Zuckergemisch verzichtete ich.
Viel lieber mag ich die urbane Form, wenn man überhaupt das Wort benutzen kann,
bei all den vielen Früchten und Nüssen.
Kurze Anekdote am Rand;
Es wurde erzählt, - was für eine Tragödie,
- der Bäcker vergas die Hefe dazu zutun .
Beim Abholen der Stollen wunderte man sich schon, - richtig aufgegangen
waren die Stollen wohl nicht...
Kurz und gut : dem Geschmack hatte es nicht geschadet, aber jede einzelne Scheibe
musste mit der Bandsäge herunter geschnitten werden !!!
Steinhart !
Wohl dem, der eine Bandsäge im Haus hat !
💚
Die angehenden Holz - Spielzeugmacher in der Lehrwerkstatt Seiffen i. Erzgebirge
bekamen einen Auftrag aus den USA.
Ein Kaufhaus wollte die Schaufenster Weihnachtlich - Erzgebirgisch gestalten.
So fertigten wir drei verschiedene Arten Nussknacker in Übergröße.
Der Erlös floss letztendlich , wie immer, in Form von Devisen
in das wirtschaftlich marode DDR System.
Ausnahmsweise konnte ich einen behalten.
Nussknacker
44 Jahre alt , 75 cm groß , geboren in Seiffen i. Erzgebirge
Lehrwerkstatt der Holzspielzeugmacher.
Obwohl ich ja an der Quelle saß, habe ich nur wenig dieser Weihnachtsdekoration .
Zuviel kann manchmal zu viel sein.
Pyramide mit Seiffner Kirche
Mhh lecker und die sehen einwandfrei aus.
AntwortenLöschenIch bestelle schon seid Jahren immer 2 Dresdner Stollen ohne Marzipan und ohne Orangenat und Zitronat. Meist kommen Sie um den 2 bis 3. Advent und wenn weg dann weg.
LG
Ursula
Nein, Marzipan brauch ich auch nicht.
LöschenNatürlich sind die Dresdner Stollen sehr gut, auch reine
Mandelstollen sind " saftig ".
Und weißt du was, wir haben auch schon einen verputzt.
Liebe Grüße !
wow - sehen die stollen lecker aus!
AntwortenLöschenmeine oma ging mit dem handwagen! zum bäcker - die resultierenden stollen waren riesig und mussten wegen der schieren menge auch wieder mit dem handwagen abgeholt werden.... das machte sie aber schon mitte november - damit die stollen dann im sandsteinkeller, in leintücher geschlagen (keine plastefolie), schön feuchtigkeit ziehen konnten. so leckere stollen habe ich niewieder gegessen.
mittlerweile kann ich ja keine klassischen mehr essen, aber wir haben einen kleinen aus dinkelmehl bekommen - ganz ohne "schnee" wg. zuckersparen.
schöne geschichte mit den nussknackern, sah neulich bei goody in omaha ein figürchen - erbstück - das schwer nach erzgebirge aussah......
und klar gilt stollenteigkneten als training :-D
<3 xxxx
Da sagst du was ! Als ich in Seiffen meine Ausbildung machte,
AntwortenLöschenwohnte ich im Haus einer älteren Frau in der Dachkammer .
Sie beherbergte immer Lehrmädels. Jetzt wird mir die Verantwortung bewusst : Holte auch von ganz oben , im hintersten Zipfel von Seiffen mit dem Handwagen ihre Stollen ab. Oh man , alles gut gegangen !!!
Leider hab ich hier keinen Gewölbekeller, aber erst mit der Feuchtigkeit kommt der unglaubliche Genuss.
Nun haben wir auch so schon einen " nieder gemacht ".
Herzlichst, Angela