Donnerstag, 27. April 2023

Verlockend

Wenn das Innere  nicht zur Ruhe kommt und ich mich selbst nicht leiden kann, 

dann hilft meistens nur das Eine.

Der Griff in die Wollkiste ( n ).



Manche gehen in den Garten, hacken Holz oder laufen einen Marathon.


Weil es bunt zugehen sollte, nahm ich mir die herrlich gefärbten Locken ( danke Melanie ),

 vom Blue Faset Leicester zur Hand. Dazwischen lagen auch 

ein Paar Locken vom Wensleydale Schaf.



Die Basis bildete eine kreisrunde Fläche grauer Bergschaf Wolle vom Vlies.

Dann überlegte ich, ob der aufgefächerte Lockenrand ,

zwischen zwei Lagen Wolle gelegt werden sollte.




Habe dann umentschieden, weil es mir zu schade war, 

die halbe Pracht im Unsichtbaren zu lassen.



So legte ich reichlich Locken auf .

Unter Folie filzte ich das Ganze durch Reiben an. 

( Heiße Seifenlauge vorher gleichmäßig auf die Wolle sprengen ).

 Nach dem sich alles einigermaßen verfestigt hatte, wendete ich 

unter zu Hilfenahme einer weiteren Folie, die ich darauf platzierte, das ganze mit Schwung.




Die Rückseite belegte ich mit einer roten Spirale ( Wolle vom Band ).

Das sah so dominant aus, dass ich schließlich auch hier noch

 kleine, gefärbte Wollflöckchen auflegte.





Wie gehabt, das gleiche Prozetere wie vorne. Schön anfilzen,

   sanft ! mit der flachen ! Hand reiben,

damit die Wollfasern die Gelegenheit bekommen, 

sich untereinander , miteinander zu verbinden.



Später rollt man den fester gewordenen Filz mit Hilfe eine Rolle in der Folie auf.

30 x von allen Seiten. Immer wieder aufrollen und neu einrollen !, beim Seitenwechsel.

Das Ganze dann auch auf der Rückseite.

Dazwischen den Filz immer  wieder einmal mit heißem Wasser besprenkeln.





Zum Schluss ohne Kern ( Rolle) im Handtuch rollen und walken .

 Ausspülen mit lauwarmen Wasser.

Ein Entspannungsbad mit Essigwasser tut der Wolle gut. Trocknen lassen.










Fertig ist das Lockenmandala .




Locken Cocktail



Weil mir die zarten Locken in der wunderbaren Färbung so gefallen, 

habe ich eine sehr kleine Menge ,

ein Hauch von - zurechtgezupft und über einen Bleistift gesponnen.




Das hatte ich hier schon einmal beschrieben.

Der Drall der entsteht, reicht, um ein kleines Stück Garn herzustellen 

 ( miteinander verzwirnt )








Dann ging die Spielerei los.

Zu sehen ist ein

Fröhlicher Mensch !













Donnerstag, 20. April 2023

Jetzt spinnt sie wieder

 An einem trüben Wintertag überkam mich die Lust, nun doch wieder ein wenig neue , 

schöne Wolle zu bestellen.




Es ist nicht so, dass nichts an Wolle im Haus wäre, aber ich wurde 

verführt...

Eine Blogfreundin, hat einen wunderbaren kleinen Shop, mit

von Hand gefärbter Wolle  und exklusiven

Gewebten Handtüchern - seht selbst.

Werbung ohne Auftrag , einfach nur, weils so schön ist !



Ich hatte aus oben genannten Gründen sehr lange mit einer Bestellung gezögert. 

Als ich dann endlich soweit war, waren die von mir 

favorisierten Färbungen gerade ausverkauft .

Ha, ha...

Aber kein Problem, - trotz viel Arbeit wurde für mich neu gefärbt.

Aus dem wunderschönen, zarten Garn möchte ich einen leichten Schal weben.

Ich tue mich schwer, denn ich möchte nichts verderben.

Mir schwebt schon etwas vor und dazu " musste " ich ein weiteres

 Webblatt bestellen , 100/10 bedeutet 100 Fäden auf 10 cm.



Vorläufig hatte ich mich die letzte Woche, über die Wolle vom Band hergemacht.



Dazu zerteilte ich den Strang längs in vier Teile.

( Hätte ich nicht geteilt, dann wäre es ein längerer Farbverlauf geworden, 

was mir zwar besser gefällt

aber mit meinen arthrotischen Händen schwerer zu spinnen ist ).






Einen Teil des Singlegarn habe ich dann Navajo verzwirnt.

Wer die Möglichkeit hat und sich interessiert, der sollte sich ein Video anschauen, 

bei dem vorgeführt wird, wie das geht.

Man häkelt  ! während sich die Spule dreht das Garn ab...

So entsteht ein Dreifach - Zwirn.

Zusehen sollte mir dabei niemand. Es grenzt an Akrobatik.



 ( Abends bei Kunstlicht fotografiert )


Dann verzwirnte ich ( zweifach ) mit sich selbst ,  dann mit rosa und zum Schluss mit rot.

Irgendwie habe ich mich ein bisschen verzettelt. 

Navajo hätte ich mir sparen können.... ist so dick das Garn !

Aber ich wollts halt nach langer Zeit mal wieder ausprobieren.


Nach dem Haspeln bekam das Garn noch ein Entspannungsbad.

Es ist herrlich, in den fertig gesponnenen Wollstrang zu greifen.








Leider gab es keine guten Lichtverhältnisse und das Fotografieren verlief nicht optimal.

Ein paar passable Fotos wurden es dann doch , konnte gar nicht aufhören  .






Vielleicht webe ich etwas daraus ?



Gott sei Dank ist es noch so kalt , - unserer Ranunkel gefällts. ( Mir nicht )






Die Meisen haben auch fleißig am Design meiner Filzblume mitgewirkt.

Sieht es nicht viel schöner aus, wenn der Rand etwas zerfleddert ist ?





Wer einmal gesponnen hat und die Entstehung eines Gewebes verfolgen konnte,

 wird die Hände über den Kopf schlagen, wenn ein Shirt für 5.- € angeboten wird .

Das kann nur kriminell zu geh`n. !!! Das ist  kriminell gegenüber der Umwelt,

dem Arbeiter, gegenüber der gesamten

Schöpfung !


Ach, die Waschlappen mit Seifensäckchen sind auch fertig und z.T. verschenkt.




Und noch etwas, 

bloggen macht Spaß, wenn Wissen ausgetauscht wird , wenn man Lust hat

Erfahrungen zu teilen und Inspirationen zu liefern und zu empfangen.

Bestandsaufnahmen zu den Krisen der Welt gibt es genug.

Wenn wir lebenstüchtig bleiben wollen, 

sollten wir die Negativspiralen verlassen und uns den Dingen zuwenden,

die uns froh machen.