Montag, 25. April 2022

Kellerfund

 Wenn in Anzeigen Kellerfund auftaucht  und der Satz

  mit den Worten  " schweren Herzens trenne ich mich von Omas Bratpfanne "

 beginnt, und bei genauerem Nachlesen,

 sich hinter dem Geschriebenen  ein  "professioneller  Antiquitätenhändler " verbirgt,

glaube ich nicht mehr an das schwere Herz...




Als mich mein Mann stützend  die Kellertreppe hinab begleitete, 

wusste ich ja schon, was ich finden 

wollte im Keller, denn dort hatte ich es ja hin gestapelt.

Der Keller ist nicht muffig oder feucht. Eigentlich wäre er sogar als Werkstatt geeignet.

Dort stehen Kisten mit Fertigware und Wolle von unterschiedlicher

 Farbe und Faserstärke ( Mikron ),

die von sehr fein, 11 Mikron bis 35  reicht.



Nun habe ich mich wieder breit gemacht im Wohnzimmer 

und für " Leben " gesorgt.

Im Keller möchte ich nicht arbeiten.

Mit großer Lust ging ich ans Werk.

Die Webstücke sollten nicht nur in Kisten liegen, - sie wollten Verwendung finden.

Zugegeben, ich tat mich schwer. 




Da das Gewebte für sich allein keinen Stand hat, kommt entweder ein Futterstoff 

zuzüglich ein Vlies in Frage oder ein Inlett aus gefilzter Wolle.






 
( hinter der eingefilzten Tasche der Magnetverschluss )


Auf halbem Wege musste ich umdisponieren.

Mein größter Kritiker sitzt mit mir am Frühstückstisch !

Was ich mir wohl dabei gedacht hätte, einen popeligen Magnetverschluss einzuarbeiten.

Mein Motto sei doch " allesgewollt ".

Man muss wissen, der Mann hat wirklich ganz andere Interessen,

 aber er beobachtet mein Treiben.

Wie wäre es denn mit einer gefilzten Gliederkette oder so ähnlich, sagte er schließlich.



( Gliederkette mit Armreif )


Eine komplette Gliederkette als Henkel wollte ich dann doch nicht.

Allein diese Schnur zu filzen dauerte zwei Stunden.


















Nun gut;  Habe fertig . Nicht jeder Schuss ist ein Treffer .

Geworden ist es eine Tasche, - zum Liebhaben und wenn die Hände mal kalt sind,

einfach mal für fünf Minuten ins Täschle greifen,

Das Innenfutter ist aus Bergschaf.











Donnerstag, 14. April 2022

Web Maschine

Eine Freundin in Den Haag , die sonnst eigentlich mit der Weberei nichts zu tun hat,

aber ein sehr vielseitig interessierte Frau ist, 

machte mich auf eine kleine " Webmaschine " aufmerksam.



Als ich diese " Maschine " sah, war ich sofort begeistert.

Es dauerte eine Weile, bis ich sie dann endlich hatte, diese Maschine.

Mein Interesse war geweckt und sofort musste ich etwas ausprobieren.




Man kann damit Löcher " Stopfen " oder über  Stoff weben, der gar kein Loch hat.

😊

Den ersten Versuch startete ich über einen Rest Gefilztes.

Das Einspannen war das Schwierigste, weil der Stoff so dick war.




Da mir die Melange und Struktur von  leicht gefilzter Skuddenwolle so gefällt, 

nahm ich dieses als

Untergrund für die nächsten Proben.

Die kleinen Härchen vermischen sich so schön mit der farbigen Wolle.







Zum "vorläufigen" Schluss, fand ich tatsächlich 

ein echtes Loch im Gewebe eines Mangeltuches.

Es ist eine Tischdecke für den Garten, hier weder gemangelt und nicht gebügelt.

Das bleibt so ....






Gestopft habe ich mit Leinengarn. 





Dieses Garn wird beim Weben großer Teppiche als Kettfaden verwendet.

Gut,- der Kontrast ist ein Großer, - aber ich wollte ja nicht vertuschen , 

dass darunter eine schadhafte Stelle ist.





😏

Das ist bestimmt noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Weben mit der kleinen Web Maschine kann süchtig machen.

Für alle, die ihre Kleider lange, also so lange tragen, bis sie vom Leibe fallen, 

kann man diesen Verfall noch hinaus ziehen , 

ohne das es aussieht, als wäre es aus der Not geboren.


Ich wünsche euch frohe Ostern . 









Samstag, 9. April 2022

Lebensgemeinschaft

Es gibt so viele unterschiedliche Lebensgemeinschaften.

Fängt im Kinderarten an , später die Schule, WG `s  , die Ausbildung, die Familie, 

wie auch immer diese sich zusammensetzen. Was mir widerstrebt ist, 

dass man heutzutage sogar Intimstes preis gibt.

Soll jeder nach seiner Fasson leben aber man muss kein Fass aufmachen .




 (der will erst eine Lebensgemeinschaft gründen )


Dieser Tage kam, viel eher als erwartet ein großes , sehr leichtes Paket an.

Darin die Wolle, die ich  zum Waschen und Kardieren zur Lebensgemeinschaft

 nach Sassen geschickt hatte. Kenne diese beschützenden Werkstätten schon länger

 und finde insbesondere alles in der  Textilwerkstatt Hergestelltes  besonders schön !!!




Es war wie Ostern und Weihnachten zusammen !

Zugegeben, es wird nicht jedermann so glücklich  darüber sein, wie ich.



Manch einer geht shoppen , ohne Maß und bleibt unglücklich zurück. Nichts stellt sich ein,

keine Zufriedenheit, nichts für die Seele - rein gar nichts.


Apropos Ostern, -da fielen mir die vor Jahren gefilzten Ostereier ein. 

( da ist kein Plastik darunter , alles aus Wolle )



😊

Ein wenig von der neuen Wolle habe ich schon verwendet.



Da kam meine Experimentierfreudigkeit in Fahrt.

Eine kleine Menge gefärbter Skuddenwolle - Locken 😉

wollte ich unbedingt noch verarbeiten,

ehe ich mich anderen Wohllichkeiten zuwende.



Es entstanden drei Nester. , jeweils in unterschiedlicher Weise gefilzt.

Bin gar nicht so fürs übermäßige Dekorieren , - aber ihr wisst schon, es geht ums Machen.








Beim zweiten Nest kam mir die Idee, - so könnte doch ein Hut aussehen !

Richtig was Verrücktes .




Das dritte Nest bekommt noch einen Abschluss

aus von Hand gesponnener und verzwirnter Wolle. 

Hier fallen die Locken oben aus dem Nest.





Füllen werde ich die Nester auch mit kleinen Vögelchen,

die natürlich irgendwann flügge werden.