Wenn in Anzeigen Kellerfund auftaucht und der Satz
mit den Worten " schweren Herzens trenne ich mich von Omas Bratpfanne "
beginnt, und bei genauerem Nachlesen,
sich hinter dem Geschriebenen ein "professioneller Antiquitätenhändler " verbirgt,
glaube ich nicht mehr an das schwere Herz...
Als mich mein Mann stützend die Kellertreppe hinab begleitete,
wusste ich ja schon, was ich finden
wollte im Keller, denn dort hatte ich es ja hin gestapelt.
Der Keller ist nicht muffig oder feucht. Eigentlich wäre er sogar als Werkstatt geeignet.
Dort stehen Kisten mit Fertigware und Wolle von unterschiedlicher
Farbe und Faserstärke ( Mikron ),
die von sehr fein, 11 Mikron bis 35 reicht.
Nun habe ich mich wieder breit gemacht im Wohnzimmer
und für " Leben " gesorgt.
Im Keller möchte ich nicht arbeiten.
Mit großer Lust ging ich ans Werk.
Die Webstücke sollten nicht nur in Kisten liegen, - sie wollten Verwendung finden.
Zugegeben, ich tat mich schwer.
Da das Gewebte für sich allein keinen Stand hat, kommt entweder ein Futterstoff
zuzüglich ein Vlies in Frage oder ein Inlett aus gefilzter Wolle.
( hinter der eingefilzten Tasche der Magnetverschluss )
Auf halbem Wege musste ich umdisponieren.
Mein größter Kritiker sitzt mit mir am Frühstückstisch !
Was ich mir wohl dabei gedacht hätte, einen popeligen Magnetverschluss einzuarbeiten.
Mein Motto sei doch " allesgewollt ".
Man muss wissen, der Mann hat wirklich ganz andere Interessen,
aber er beobachtet mein Treiben.
Wie wäre es denn mit einer gefilzten Gliederkette oder so ähnlich, sagte er schließlich.
( Gliederkette mit Armreif )
Eine komplette Gliederkette als Henkel wollte ich dann doch nicht.
Allein diese Schnur zu filzen dauerte zwei Stunden.
Nun gut; Habe fertig . Nicht jeder Schuss ist ein Treffer .
Geworden ist es eine Tasche, - zum Liebhaben und wenn die Hände mal kalt sind,
einfach mal für fünf Minuten ins Täschle greifen,
Das Innenfutter ist aus Bergschaf.