Samstag, 14. Januar 2023

Verbundenheit / Bindungen / Webbindungen

 Mit einem neuen Jahr stellen sich viele die Frage, was ist noch wichtig für mich.

Wem oder zu was fühle ich mich verbunden.



Wo liegen die Prioritäten und worauf sollte man künftig verzichten.

Wenn man älter wird merkt man, dass es wirklich nicht die Fülle an Menschen ist, 

die wichtig für einen sind, 

sondern wie viele tatsächlich übrig bleiben, denen man sich verbunden fühlt.

Es gibt Menschen, Freunde, die man über Jahre nicht leibhaftig getroffen hat, 

bei denen aber ein 

einfaches Telefonat reicht, um den gemeinsamen Faden wieder aufzunehmen, 

so als wäre keine Zeit vergangen.

Vertraut, lebendig und nah .



Mit der Zeit merkt man sehr schnell, ob ein Gegenüber  der Mühe wert ist,

 in die Tief zu gehen.

Es sind die Paritäten , die verbinden.

Ein junger , fitter Mensch, ohne finanzielle Probleme, 

wird sich schwer in jemanden hineinversetzen können, für den das Leben mühsam ist.

Man gibt sich keine Chance.

Dabei - und das habe ich grad in der Klinik erlebt, 

haben sehr alte Menschen sooo viel an Gelebtem

zu erzählen, sie könnten manchem Dummschwätzer mühelos die Butter vom Brot nehmen,

wenn sie denn überhaupt ins Gespräch kämen.

Also die Altersdiskriminierung erkennt man leider überall.

Jungen, schwerbetroffen Menschen im Rollstuhl ( elektrisch ),

mit schwer deformierten Händen, die kaum eine Kaffeetasse halten können,

werden keine Chancen eingeräumt,

sie sind ja bestens versorgt, - sogar elektrisch.....

Sie werden mit großen Schritten von gesünderen überholt.

Man schaut über sie hinweg. Ist zu anstrengend....

__________________


In der ersten Januarwoche konnte ich endlich mein Gewebe vom Webstuhl holen.



Oh, das war zwischendurch so schwer wie Steine schneiden.

Es war eine Fleiß Arbeit.

Ein Mustertuch 50 auf 50 cm hätte gereicht, 

um 7 x 7 unterschiedlicher Muster zu weben.

Diese 49 verschiedenen Bindungen 

( Verbindungen Verbundenheit )

sind wie ein Nachschlagewerk, für weitere Web  - Projekte.




Hohlsaum am Ende


Die Anregung zum Mustertuch habe ich wieder 


bekommen.

( die Schöpferin dieser  Inspirationen ist , wie im verlinkten Blog zu sehen, Jane Stafford )

 Im oben genannten Blog gibt es eine Fülle von Fachwissen und praktischen Beispielen, die ganz
 wunderbar erklärt werden.

Herzlichen Dank dafür !



Nun hatte ich aber 3 Meter Kette aufgezogen und am Ende somit ein größeres Stück Stoff 

vor mir liegen.






Man nennt es Farbverflechtungen , so wie sie auch im

 Glencheck Gewebe ( klick ) zu sehen sind.


Ein Muster aus dem Buch "Weben mit Farbe und Struktur" von Margo Selby


💚


Die letzten Zentimeter haben ich als Köper gewebt.




Gewebe mit Köper Muster haben den Vorteil,

 dass sie dehnbarer sind und der Kleidung einen guten

Fall ( Faltenwurf , hahaha ... )

verleihen.

Für die Verwendung des Stoffes habe ich noch keinen Plan, - wie immer.








7 Kommentare:

  1. Was für ein Prachtsstück! Da hat sich alle Mühe gelohnt- und dir wird, früher oder später, mit Sicherheit eine Verwendung dafür einfallen. In solchen Arbeiten erkennt man auf einen Blick die Liebe und Sorgfalt, die aufgewendet wurde, um sie entstehen zu lassen. Wirklich faszinierend, so etwas....
    Vielleicht auch ein positives Attribut des Älterwerdens, das sich in deinen Werkstücken manifestiert: die Geduld und die Gelassenheit. Einfach mal machen, das wird schon. Und wenn nicht, dann ist es auch kein riesiges Malheur. Dann fängt man einfach nochmal an....
    Ja, das mit den Menschen, mit denen man sich verbunden fühlt- das ist auch so eine Sache. Neben meiner Familie gibt es eigentlich nur ganz wenige, mit denen ich mich sehr verbunden fühle, die ich aber erstaunlicherweise kaum zu Gesicht bekomme. Und mit denen ich mich oft auch ohne Worte verstehe! Dann gibt es noch die, welche ich nur über den Blog kenne, denen ich irL noch nie begegnet bin- und doch ist die Beziehung zu ihnen um so vieles intensiver als zu vielen in meiner nächsten Umgebung. Das ist interessant, nichtwahr?
    Offen bleiben für andere, das ist der Punkt. Und über den Schubladenrand hinausschauen- oder über ihn hinein. Je nachdem.
    Ein schönes WE dir, herzliche Grüsse!

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    1. Liebe Frau Hummel,
      Geduld und Gelassenheit sind sehr schwierige Disziplinen. Allein die Tatsache, dass es wirklich ein großer Akt ist, die Kette aufzuziehen, hat mich davon abgehalten, nicht vorzeitig alles abzuschneiden.
      Was lerne ich daraus : Lieber kleine Experimente weben, als Meterware. Weil ich noch sooo viel lernen will, werde ich das beherzigen.
      Blogbegegnungen sind mit einer gewissen Spannung
      versehen ( nenn wir es Energie ), die möglicherweise
      bei einer persönlichen Begegnung ihren Reiz verlieren könnten. Manchmal ist es nur das gesprochene Wort,
      eine Stimmlage oder ein Dialekt, der uns neu bewerten lässt. Für mich denke ich, schreiben ist für mich einfacher als sprechen. Sprechen bedarf einer größeren Vertrautheit um authentisch rüber zu kommen.
      Schönen restlichen Sonntag für euch.
      Liebe Grüße !

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  2. genau - riesenglencheck! hat mich gleich an meinen rock erinnert.......
    wunderschön ist dein stoff geworden!! bei soviel material lohnt es sich, über ein kleidungsstück nachzudenken - etwas, was man oft tragen mag. grosszügig geschnitten mit wenigen nähten.
    und die menschlichen "webmuster"? hm. schwierig. ich bin anspruchsvoll, will intelligenz und warmherzigkeit, bildung und weltoffenheit. ich mag keine, die aus faulheit und arroganz dumm sind. und ich mag auch keine jammerer und kleingeister, die jahreinjahraus über die selben sachen rumningln - ohne jemals den versuch zu machen, was zu ändern.
    aber leute die geben - vor allem nicht-materielles - oder helfen, wenn not am mann ist - auch mit schwachen kräften - und überhaupt: leute die über sich selbst hinauswachsen - die mag ich sehr.
    da hat man dann keine verwandtschaft mehr und sehr wenige freunde....... aber ich habe einfach schon zuviel mist erlebt, um aus meinem "herzen eine mördergrube" zu machen.
    dass ich dich gefunden hab - du mich? egal - das jedenfalls finde ich sehr schön!!
    danke für die herrlichen bergbilder!!! da juckt gleich der alte bergsteigerfuss ;-D
    xxxxx <3

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  3. Was das Kleidungsstück betrifft, wird es wohl einen weiteren Stoff als Zutat bedürfen....
    Aber du hast Recht, der Stoff sollte nicht als " Deckchen " enden.
    Rumningeln , gibt es das Wort im außersächsischen Sprachgebrauch überhaupt ?
    Ich hatte dich gefunden , am "simplen Schnitt " kam ich nicht vorbei. Zum Glück sage ich da, und nicht nur wegen der herrlichen Kleider, die man damit schneidern kann. Es eröffnete sich ein weites , interessantes Feld der Kommunikation.
    Nächste Woche gibt es einen Vortrag ( mit Diskussion )
    über Lebensqualität,- da werd ich einiges zu sagen wissen.
    Herzlichst, Angela

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  4. Das ist ja wirklich ein sehr großes Mustertuch geworden aber toll sieht es aus. Mir gefällt auch die Zweifarbigkeit bei den Musterabgrenzungen.

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  5. Liebe Marlies,
    wahrscheinlich "muss" ich als nächstes doch wieder Handtücher weben, die ich dann aber verwende.
    Man sollte niemals nie sagen.
    Herzliche Grüße, Angela

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