Samstag, 8. Oktober 2022

Weben ohne Webstuhl

Wer schon immer mal weben wollte, die Anschaffung eines Webrahmens 

oder gar Webstuhles gescheut hat, oder es auf " später " verschoben hat, 

dem möchte ich sagen :

Braucht es alles nicht, - es geht auch ohne.



Angekündigt hatte ich es schon.     Hier.

Diese Tasche hatte ich 2015  schon mal auf meinem Wordpress Blog gezeigt.

Ich webte einen Sonntag lang , weil ich gerade " nüscht" zu tun hatte.

😊

Idee / Design / Umsetzung flutschen gut und ich war von Anfang an

mit Feuereifer bei der Sache.

😊

Die Form aus Pappkarton kann natürlich individualisiert werde. 

Nehmt was Stabiles, denn durch den Gebrauch kann die Pappe doch lummelich werden.

Verwenden kann man alle möglichen Wollreste.


( hier von Hand gesponnene Wolle )



Die Kettfäden ( die längs nach unten gehen ) sollten stabil sein .

Es eignet sich Leinengarn ( Paketschnur , Sisal )

Im Übrigen könnte die ganze Tasche auch mit Sisal gewebt werden.

Diese wird sehr schön und stabil und braucht kein Futter.

Ein Beispiel kann ich nicht mehr zeigen,  habe sie verschenkt.


( dieses Leinengarn kam mir mal auf einem Flohmarkt zwischen die Finger)




 ( wir weben ringsherum )

Wenn ihr bei Eurem Projekt  mehr von den Kettfäden sehen wollt, 

muss man die Abstände für diese enger wählen.

Besonders schön kann das aussehen, wenn man Farbverlaufsgarn verwendet.









Zum Verständnis, denn die Frage wurde das letzte mal gestellt,

Der Boden wird automatisch zu gewebt , oben sollten aber die 

Kettfäden wieder zurück geführt werden , - damit eine Öffnung entstehen kann.

Siehe Skizze 



Da mein Gewebe einige freie Flächen hat, nähte ich ein Leinenfutter ein,

mit kleinem Seitenfach.




Die Schnur ist aus Leinengarn geflochten und um den Korpus herum angenäht.






Mein farbiges Garn

Dazu gibt es auch eine Geschichte.

Bei einer Blogfreundin bestellte ich Sari Seidenfasern.



 Als das Päckchen ankam war ich sehr enttäuscht.

Es sah aus wie Zusammengekehrtes .




Nach der ersten Spinn Probe - Oh Wunder !

Verzwirnt habe ich mit einem silbernen Pailletten Garn.


( hier ohne Glitzer )



Glitzergarn- Bespiel , finde gerade das Original mit 
Sari Seide nicht.







So verbinden sich in dieser Tasche Grobes und Feines in allerbester Manier.

Sollte euch der Beitrag gefallen haben , - ein Kommentar würde mich freuen.















9 Kommentare:

  1. ES HAT mir gefallen- und hier kommt mein Kommentar! 😊 Ein schönes Beispiel dafür, wie aus etwas übriggebliebenem Material, einem Stückchen Karton, dem Einsatz von etwas Zeit und Phantasie was ganz Wunderbares entstehen kann! So ein Täschchen hat sonst keiner, was es zu was ganz Besonderem macht. Und viel mehr braucht es oft gar nicht- beim Einkaufen hat man gerne die Hände frei und das Portemonnaie nah am Körper- Zweck erfüllt und optisch ein Vergnügen. Mir gefällt der Materialmix sehr, dieses tête à tête von Feinem und Rauhem ist sehr reizvoll.
    Daumen doppelhoch!
    Heute ist mein erster Ferientag; jetzt ist wieder viel Zeit für Kreatives. Mal sehn, was mir dazu so einfällt.
    Ein gemütliches WE dir, herzliche Grüsse!

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    1. ....ach, und PS: vielen Dank für die ausführliche Anleitung! So sollte es jeder verstehen.

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    2. Das ist sehr schön :) !
      Für deine freie Zeit wünsche ich dir , von der Muse geküsst zu werden. Bloß rumtrödeln ist auch nicht schlecht, da kommen die besten Ideen. Genau dafür nehme ich das Täschchen -Quer über die Schulter,
      seitlich am Mann ( Frau ).
      Schön, wenn`s dir gefällt. Mir gefällts nach 7 Jahren auch noch :)
      Wunderschöne neue Woche !

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  2. immerwieder bin ich fasziniert und hingerissen von deiner mischung aus hart & zart und erdig & ätherisch.........
    ganz gross!
    das kleine täschchen ist wie für eine moderne elfe gemacht - im *free people* kleid und *frye* stiefeln. das garn aus geschredderten saris ist ja eine richtige entdeckung.
    habe grad einen 100-jährigen tisch restauriert - jetzt gänzt er wieder - aber nicht zu sehr :-D
    alles liebe! xxxxx

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  3. Das ist gut !!! Habe " früher " auch viele alte Möbelstücke zu neuem Leben erweckt . ( Vom Uropa und zum Glück hatte außer ich niemand Interesse ).
    Nun weiste was de gemacht hast und wirst sehr zufrieden sein .
    Beim Schreiben des Postes dachte ich die ganze Zeit,
    wie schön wärs, an einem großen Tisch zu sitzen und
    die Mädels würden in Wolle und Pappe wühlen und
    zum Schluss kämen ganz individuelle Objekte zu Tage.
    Als ich vor 7 Jahren schon mal dazu schrieb, kam mir
    nach der Fertigstellung und beim Anschauen der Tasche eine Lyra in den Sinn
    und das Lied von Reinhard Mey, - der diese ins Pfandleihaus
    trug.......
    Liebe Grüße und danke für die schönen Worte.

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  4. Als Du deinen Beitrag gezeigt hast, viel mir sofort meine Schulzeit ein. Mega schön. Es gab ja noch diesen Kinderwebrahmen und ja, die Kinder die so etwas nicht hatten, haben sich so Etwas tolles, wie du es gezeigt hast, gebastelt. Tolle Idee und danke an die schöne Erinnerung.
    LG Tina

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    1. Liebe Tina,
      im Netzt tauchen hin und wieder immer noch solche Schulwebrahmen für kleines Geld auf. Am liebsten würde ich mir noch so einen zulegen, weil relativ zügig eine Kette aufgewickelt ist und immerhin ein Schal darauf gewebt werden kann. Es freut mich, so schöne Erinnerungen geweckt zu haben.
      Liebe Grüße !

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  5. Wenn ich mir denke, dass viel früher die Menschlein beinahe alle ihre Stoffe webten, die einen grob, die anderen feiner, manche Reiche beim Weber... Dann finde ich es schade, dass so viel verloren ging an die Industrie. Vor allem Vielfalt! Du beweist, dass es auch anders geht - und komponierst aus rau und fein, glatt wie aus dem Elfenreich.
    Ob es wieder zurückkommt, dass auch Kindern zumindest wieder die Grundfähigkeiten gelehrt werden? Weben, Sticken, Stricken, Häkeln... Nähen...
    Ach, deshalb sind Posts wie der Deine so wertvoll.
    Einen ganz lieben Gruß von der Méa

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  6. Irgendwo habe ich gelesen, wir werden nach der Geburt in Stoff gehüllt und wenn wir wieder gehen - auch.
    Es gibt die tollsten Webgeräte. Sehr früh wurden Steine an die Kettfäden gebunden um diese zu straffen . So ging das Weben besser. Ich wünsche es mir auch , das praxisbezogenen Lernen. Weben hat ja sehr viel mit Mathematik zu tun. ( Ich war in Mathe schlecht, hätte man es mir übers Weben erklärt, hätte es bestimmt besser geklappt.)
    Vielen Dank fürs Reinschauen !
    Liebe Grüße in den Norden. ( Wir haben mal eine Zeit lang "oben " gewohnt )

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