Was lange währt wird gut

 Damit nicht schon die erste Zeile negativ ausfällt, habe ich mich

 für einen positiven Ausgang der Geschichte entschieden.

Für mein jetziges Webprojekt habe ich mir wirklich sehr viel Zeit gelassen.

Wie könnte der Schal, aus der wunderschönen Wolle zum Schluss aussehen ?

Ich hatte schon einmal von dem Wollpäckchen geschrieben.

Hier

klick wolle und weben klick

Schon allein die Qualität der Wolle 

Merino / Tencel 

ist  wunderschön. 

Weich ist diese Wolle und mit einem dezenten Glanz 

und mit von Hand gefärbter Einzigartigkeit.

Selten greife ich so tief in die Tasche um für mich was Schönes zu weben.

Nach dem Wickeln der Wolle zum Knäuel hatte ich mir viel Zeit gelassen

 und über ein Muster nachgedacht.

Die Wolle ist sehr dünn und in meiner Unwissenheit glaubte ich ein Webblatt 100/ 10

kaufen zu müssen.

Dieses Webblatt steht ungeöffnet im Karton herum , denn mir wurde später klar,

 dass wird nix.

Viel zu fest und vom gedachten Muster bleibt nichts übrig.

Nun war es so weit. 

Kette schären, auf den Kettbaum wickeln und die Fäden im Reedekamm 

schön verteilen.

Jeden einzelnen Faden nun nach Plan durch die Litzen fädeln und anschließend durch das Webblatt.

70 / 10 . Wer hier mitliest wird es mittlerweile wissen, das bedeutet pro 10 cm 70 Fäden.

Das sieht alles noch richtig schön aus.

Spätestens nach den ersten 10 Schuss mit anthrazitfarbener Wolle stellte sich heraus, dass vom schönen 

Kettgarn nur sehr wenig zu sehen war....

So !!!

Was soll ich tun ? Es ist nicht mehr zu ändern !

Hätte , hätte , hätte.

1.   Ja , - die Kettfäden in anthrazit , Schuss farbig ,

2.   Kettfäden doppelt so dick nehmen und einfädiger Schuss,

3.   Die Kette gestreift aufziehen - farbig anthrazit im Wechsel....

Es hilft alles nichts, - ich werde jetzt in verschiedenen Blöcken weiter weben , bis zum Schluss.

Vom farbigen Garn habe ich nicht mehr all zu viel.

Es wird auf alle fälle ein Schal, nur leider nicht so, wie ich ihn gerne gehabt hätte.

Wenn ich das Gewebte von weitem betrachte, finde ich es gar nicht mal

so schlecht.

Das Muster heißt " Wall off Troy " .

Es gefällt mir so gut , aber die erwünschte Wirkung entsteht erst, 

wenn man gleichwertige ,einfarbige Wolle verwendet.

 Kette und Schuss in kontrastreichen Farben.

Farbverläufe eher nicht.

💙

Da ich niemals so eine Webpatrone erstellen könnte, habe ich im Netz recherchiert.

Dort sieht man tolle Ergebnisse und wie es aussehen könnte ....

Ich habe eine Weberin, die dieses Muster in ihrem Blog gezeigt hat um Erlaubnis gefragt, 

ob ich es verwenden kann. Sie hat ja gesagt und mir viel Freude 

beim Weben gewünscht.

. 

Die Weberin heißt Laura Fry und ist Autorin von vielen Büchern über das Weben und 

unterrichtet seit vielen Jahren.

Dankeschön !

Gern verweise ich auch auf den Blog von  " Strick 17 ".

Hier

Sie hat dieses Muster erfolgreich auf dem Weberknecht gewebt.

Mit allen Fragen kann ich zu ihr " kommen ", Danke !

😊

Den fertigen Schal werde ich natürlich auch hier zeigen.

Das kann sich hinziehen, denn die rechte Lust ist mir vergangen,

obwohl - neugierig bin ich schon und außerdem hat das Gewebe einen

wunderbaren Glanz.

Eine Möglichkeit gibt es noch, - ich bestellen noch einen Strang von der farbigen 

Wolle, sodass der Schal in Gänze dieses schöne Wasserblau hätte.

Was meint ihr ?

Noch bin ich nicht so weit, aber mit ein bisschen Abstand werde ich noch einmal einen

Versuch starten  " Sommerschal , ganz zart und fein " 

😌

Zuverlässiger ist da unser Garten.

Der Brombeerstrauch trägt einige Blüten mehr als im vergangen Jahr.

Die Ramblerrose blüht überbordend und hunderte Bienen 

summen und sammeln fleißig Nektar.

Sommer ist schön !

Fingerhut / Digitalis

 In der " Filzerszene "herrscht immer noch ein reger Austausch.

So aktiv wie vor Jahren bin ich nicht mehr dabei. 

Außerdem hat sich ein weiteres Handwerk dazugesellt, 

das mich nicht weniger interessiert. Das Weben.

Um es kurz zu machen;

Es laufen ja mittlerweile die meisten Kurse Online.

Dort unmittelbar teilzunehmen schaffe ich nicht . Jedenfalls sicher nicht in der 

zur Verfügung stehenden Zeit .

Die Themen sind höchst interessant und man lernt viel dazu.

Ein schier unerschöpfliches Betätigungsfeld sind gefilzte Handpuppen .

Die kleinen Geschwister sind die Fingerpuppen.

Da ich mich nicht mehr so " binden " will 

und auch in keine Instagram Gemeinschaft möchte,

habe ich beschlossen, hin und wieder einfach so

 bei bestimmte Themen mitzumachen und dass Ergebnis

hier im Blog zu zeigen.

Zur Zeit läuft bei einer sehr interessanten Filzfachfrau ein " Wilder Marathon ".

Jeden Monat ein anderes Thema .

Schaut selbst und lasst euch anstecken und inspirieren bei

Yaroslava Troynich

Bibabopuppets - Gefilzte Tierpuppen und Online-Kurse von Yaroslava Troynich

Klick 

Der Buchstabe F war ausgelost . 

Die Idee dazu hatte ich schnell. Trotzdem hat sich die Umsetzung hingezogen und fast hatte

ich dann auch die Lust verloren.

Nun steht er da der 

FINGERHUT 

Er braucht ein wenig Stütze, weil ich den Stängel nicht stabil genug gefilzt habe.

Auch hätten kleinere Glocken der Statik gut getan ....

Früher habe ich viel geschneidert und ein Fingerhut lag auch noch beim Nähzeug.

Für dieses Projekt musste ich aber welche dazu kaufen. Wer hat schon 6 Fingerhüte ?!

Eine kleine Fingerpuppe musste ich dann auch noch ausprobieren.

Aber ich sags` euch, - da hatten sich viele Fehler eingeschlichen.

So leicht wie es aussah , war es dann doch nicht....

Aber nun gefällt sie mir die kleine Eule.

Hoffe, dass mit ihr Weisheit einzieht !

Paartherapie

 Immer wenn ich größerer  Filzstücke in Arbeit habe, merke ich,

 wie grenzwertig das in meinem 

Gesundheitszustand ist.

Wenn dann paar Tagelang Arme, Schultern, Hände und Rücken schmerzen, 

dann schwöre ich :

Nie wieder so groß !!

Meine Mutter würde sagen : Selber schuld, du bist alt genug ! 

Musst du alles immer übertreiben !

Mein Vater würde sagen : Das nächste mal machst du mehr Pausen , mein Mädel ! 

Das wird schon wieder.

Vor Kurzem haben wir zu zweit Sitzkissen gefilzt.

Und gemeinschaftliches Filzen ist ja auch immer eine Art Therapie.

Wolle auslegen , Muster bestimmen, Verwendungszweck benennen 

und darüber philosophieren.

Zwischendurch Käffchen trinken und etwas naschen.

Diese Art Sitzkissen habe ich schon mehrmals gefilzt und 

es ist immer wieder überraschend, wie 

Positiv / Negativ auf der vorbereiteten Wolle ( vom Vlies ) wirken.

Meine Freundin wählte eine melierte goldbraunorange Grundfarbe.

 Die Rückseite in Hellgrau.

Hier meins, grün auf grauem Grund

Damit es eine stabile Matte wird, steckt da ordentlich Wolle drin.

Das Muster wird erst auf gefilzt , nachdem man die Basis ordentlich

 durch Seifenwasser " entlüftet "

hat.

Das Muster ist hier aus grünem Vorfilz geschnitten . 

Diesen Vorfilz gibt es in wunderschönen Farben

zu kaufen.

Allerdings kann man ihn auch selber herstellen und so einen dezenten Farbverlauf auslegen.

Danach sachte und dann immer fester mit der flachen Hand das Muster an filzen.

Man kann, damit nichts verrutscht, ein Stück Tüll darauf legen und darauf die Noppenfolie.

So geht es leichter.

Später wird von allen Seiten gerollt auch die Rückseite.

Die Rückseite belege ich auch gern.

Das alles dauert . Später wird die schwere , nasse  " Masse " gewalkt

und nun schrumpft das Ganze merklich.

Nun auf das gewünschte Maaß filzen . Ausspülen und trocknen lassen.

Das Muster für unsere Kissen nahm ich von meinem früheren Exemplar ab.

Es ist ein traditionelles Muster aus Turkmenistan.

Sorry, muss was richtig stellen :

Es handelt sich eher um Kirgisische Muster, die aber auch in Turkmenistan Anwendung

 finden.

Hier ein selber hergestellter Vorfilz mit Farbverlauf.

Das ausgeschnittene Muster wird spiegelverkehrt wieder eingefügt.

Deutlich sieht man den Positiv / Negativ Effekt bei diesem Paarkissen.

gefilzt vor 10 Jahren 

😊

Verwurzelt

Da kommt bei mir die Frage auf, ob es den Pflanzen leicht fällt, sich zu verwurzeln oder 

wieviel % aller Pflanzen schaffen es nicht oder erst im zweiten oder dritten Versuch oder 

gar nicht ?

Einen großen Vorteil haben Menschen, die genau wissen, wo sie hingehören 

und dort dann für immer

bleiben.

Lebensbiografien zeigen ein mannigfaltiges Bild und oft ist es notwendig, 

die Pflänzchen mit den zarten

Wurzeln herauszuziehen um den Versuch zu unternehmen, 

an anderer Stelle " Fuß" zu fassen.

Wie " notwendig " manche Dinge waren, erweist sich oft erst im Nachhinein.

Was wäre einem erspart geblieben....

Filz im oberen weißen Bereich längs rollen von oben nach unten und danach von unten nach

 oben  , immer wieder nachschauen , dass es nicht 

einseitig schief wird )

Allerdings ;  - Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Der große Vorteil ( oder Nachteil ? ) , man nimmt sich ja immer mit !

Will heißen, wenn ich dort wo ich war , ein zufriedener Mensch war,

 werde ich auch dort, wo ich

hinziehe, ein zufriedener Mensch sein.

Mit der Zeit wird der untere Bereich fest .

Jetzt ausspülen mit Essigwasser und so trocknen lassen

Es ist nicht zu erwarten, das man mit einem Standortwechsel alle Probleme löst .

Wer paradiesische Verhältnisse erwartet, hat in Geographie nicht aufgepasst.

Denn das Paradies, gibt es auf Erden nicht .

 ( Das habe ich mal irgendwo gelesen, und konnte es abnicken )

Nach dem Trocknen.

Um noch einmal auf den " Zauber " zurückzukommen.

Wir sind neun mal umgezogen , und es waren keine Katzensprünge

 sondern Umsiedlungen mit 

Entfernungen von 850 km. Das alles alleine ! mit Hund 

und einem mehr oder weniger großen 

Transporter.

Man reduziert und kann dann frisch anfangen.

Halb nackt , anfangen !

Der ganze Muff  löst sich auf und es darf von neuem losgehen ,

Das neue Leben an einem anderen Ort. 

Anderer Inhalt von Sprache, Mentalitäten, landschaftliche Besonderheiten 

und kulinarische Eigenheiten,

 die ganze Palette.

Das suchen ja die Leute heutzutage in Fernreisen. Wir ziehen " lieber " gleich um, 

das reicht uns .

Ha, Ha, Ha.

Zur Entspannung habe ich die Elfe auf Wolle gebettet.

Also gut, dass mit dem Wurzeln hat nicht geklappt. 

Der Gewinn ist eine Flexibilität im Denken

und das Erkennen von Andersartigkeit - man nimmt ja immer was mit,

 - nicht nur sich selbst.

Zum Shooting ist sie hinaus geschwebt.

Die Elfe Wurzelwerk ist das Ergebnis aus diesem Denkprozess.

Ein Werk, eine Kraft , ein Formen, ohne das Spielerische zu vergessen.

Von oben nach unten im Text , beschreibe ich die Entstehung der Elfe.

Sie gesellt sich zur Schäferin Elfe ( klick )  und weil es so viel Freude macht, 

werden wohl noch andere

Geisteswesen entstehen.